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Willkommen im Elbe Valley 2028!

In einer neunmonatigen Konzeptphase zur Strategieentwicklung von September 2020 bis Mai 2021 ist eine intensive und kreative Zusammenarbeit im Vierländereck entstanden.

In mehreren Ideenworkshops mit über 130 Akteur*innen aus der Region und rund 20 Professor*innen von regionalen und überregionalen Hochschulen wurden über 40 Projektideen entwickelt, die in der „Landkarte der Zukunft“ – unserer Vision des Elbe Valley 2028 – in einem Zukunftsszenario zusammengefasst werden. Die Karte ist hier zum Download verfügbar.

Im folgenden stellen wir Ihnen die Projektideen in Form von 16 Mini-Szenarien mit eigenen Illustrationen vor. Zusammen bilden sie unsere Vision einer Innovationslandschaft für zukunftsfähigen Strukturwandel. Viel Spaß beim Stöbern!

Es besteht keine Garantie auf Umsetzung, da ein gesonderter Förderantrag je Projektidee gestellt und bewilligt werden muss.

Zukunftsvision:

Das Elbe Valley 2028

Wir blicken zurück auf eine ereignisreiche und inspirierende Umsetzungsphase – niemand spricht hier noch vom Wandel sondern alle nur noch vom Machen!

Neue Arbeit

Die ganze Region ist zum Campus einer alltagspraktischen Wissensvermittlung in Sachen Nachhaltigkeit geworden. So werden im Elbe Valley Verfahren und Praktiken wiederentdeckt, neu erfunden, demonstriert, geübt, weitergegeben, patentiert oder zum Nachahmen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Erfolgreich erprobt und etabliert hat sich das GreenCare Netzwerk – „Wo Menschen aufblühen“: Gut zwanzig Höfe haben durch zertifizierte soziale Dienstleistungsangebote neue Arbeitsplätze geschaffen. Immer mehr örtliche Handwerksbetriebe spezialisieren sich auf nachhaltiges Bauen und locken so Interessierte aus ganz Europa an – eine Entwicklung, in der sich Tradition und Innovation geschickt verbunden haben.

Und das Interesse ist groß! Einmal im Jahr kommen viele Menschen zum Elbe Valley Festival, das schon lange eine feste Größe in der Region darstellt. Die Präsidentin der deutschen UNESCO-Kommission als Schirmherrin des Festivals begann ihre diesjährige Eröffnungsrede mit voller Überzeugung: „Hier wird die Modellregion für nachhaltiges Wirtschaften – UNESCO Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe greifbar!“


Original mikrobiologisch vollmundig: Der diesjährige Innovationspreis für sozialökologischen Gründergeist geht an ein junges Gründer*innen-Team, das über Crowdfunding ein Food-StartUp aufgebaut hat und gleichzeitig ein großes Kooperationsnetzwerk regionaler Erzeuger*innen initiierte. Durch eine Mehrfachverwendung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, neue, biodiversitätsfördernde Anbaumethoden und die Reduktion der Viehwirtschaft zu Gunsten von Gemüseanbau wurde die gesamte Region gestärkt und eine quasi autarke Lebensmittelversorgung gewährleistet. Die Region ist also für die Zukunft gut aufgestellt. Seitdem die landwirtschaftlichen Betriebe zukünftig nicht mehr nach bearbeiteter Flächengröße subventioniert werden, sondern nach Aufwand und Wirkung von umweltverträglicher Bewirtschaftung, erfahren die Qualifizierungsprogramme für junge Landwirt*innen des Hochschulnetzwerkes eine starke Nachfrage.


Neue Wege

Gerade erst ist die Abschlusskonferenz des zweiten Zukunftslabors „Mobiles Elbe Valley“ zu Ende gegangen. Die Forschenden ziehen positive Bilanz! Im letzten Jahr ist die Anzahl der Erstzulassungen von Pkws im Elbe Valley signifikant gesunken. Die Anfangsbedenken vor dem kurzlebigen Trend der Leihfahrräder und E-Scooter, die den öffentlichen Raum zumüllen, konnten widerlegt werden. Denn die zahlreichen innovativen Ideen für Mobilitätsexperimente mit „Spaßfaktor“, wie die sogenannte erste und letzte Meile anwendungsfreundlich gestaltet werden kann, wurden gemeinsam mit Bürger*innen und Studierenden entwickelt. Einen Beitrag zu mehr Resilienz leisteten dabei die Reparatur-Cafés mit ihrer Umrüstaktion alter Fahrräder zu E-Bikes, die so auch für kleine Geldbeutel erschwinglich wurden.

Der frühere Verein Carsharing im Wendland, hat sein Angebot aufgrund der hohen Nachfrage ausgeweitet und ist jetzt im gesamten Vierländereck mit dem Namen VIERmobil aktiv. Besonders befördert wurde die hohe Nachfrage durch ein Programm des Regionalfonds, der 2025 neue Wohnprojekte bei der Einrichtung neuer Carsharing-Stationen unterstützte. Die gegründete Bürgergenossenschaft hat eine beachtliche Flotte an Kleinbussen in Betrieb genommen und neue Strecken erprobt, die nun mit den Verkehrsgesellschaften in einem integrierten Konzept aufgenommen wurden, um insbesondere die älteren Menschen von A nach B zu bringen. Der Evaluationsbericht des Zukunftslabors hält fest, die Zufriedenheit der Menschen in der Region ist messbar gestiegen!

Jetzt muss nur noch die Gründung der Energiegenossenschaft zur regionalen Stromversorgung der E-Mobilitätsangebote über die Bühne gehen, dann wären nahezu alle Ziele erreicht – nur eins ändert sich nicht: Die Wege im Vierländereck sind und bleiben immer noch weit!

Neues Wohnen

Es gibt im Elbe Valley nun schon seit mehreren Jahren einen regionalen Bodenfonds. Er entstand 2025 in Folge eines Forschungsprojektes und trägt heute die ersten Früchte. Zunächst war man skeptisch. Das Jahr 2020/21 war allerdings in jeder Hinsicht der Beginn eines Umbruchs: Viele Menschen verloren in Folge der Coronakrise ihre Jobs, während andere profitierten und wieder andere plötzlich von zu Hause arbeiten konnten, die vorher lange Pendelstrecken oder hohe Mieten in den Ballungsräumen auf sich genommen hatten. Treibende Kräfte des Regionalfonds war eine bis dato unwahrscheinliche Allianz von Aktivist*innen, die sich in Genossenschaften und Bürger AGs organisiert hatten. Statt den zu groß gewordenen Hof zu verlassen, gaben findige Senior*innen leerstehende Nebengebäude zur Verpachtung in den Fonds. Dieser half organisatorisch und finanziell dabei, die Leerstände in Wohnraum umzuwandeln und jungen Familien und Alleinstehenden günstig zu überlassen, die sich im Gegenzug um die Rentner*innen kümmerten, die mittels eines verbrieften Nießbrauchrechtes in ihrer gewohnten Umgebung bleiben konnten. Ein Teil der dafür nötigen Mittel konnte durch Ausgabe von Genossenschafts- und Aktienanteilen generiert werden, die ihrerseits vererbbar sind. So wohnen heute auch Studierende, temporär Beschäftigte oder „Rückkehrer*innen“ in den umgebauten Scheunen, Nebengelassen und sogar ehemaligen Kirchen. Es ist ein regelrechter Hype entstanden: Intelligente Wohnkonzepte und die individuelle Geschichte der Altbauten haben sie zu einem begehrten Gut werden lassen, sodass die Neubautätigkeit sich inzwischen fastausschließlich auf Mehrfamilienhäuser beschränkt. So hat man es 2028 erstmals geschafft, den Flächenverbrauch auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren. Damit ist das Elbe Valley die erste Region in Deutschland, die die Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung erreicht hat.


Diese Entwicklungen haben das Elbe Valley bereichert, ohne dass Traditionen und angestammte Gewohnheiten aufgegeben werden mussten. Im Gegenteil: Damit hier Einiges so bleiben konnte, wie es immer war, musste sich Vieles ändern. Vor allem ist es gelungen, das Bewusstsein für nachhaltige Lebensweisen in der Bevölkerung zu stärken und auf beiden Seiten der Elbe ein solidarisches Wir-Gefühl zu erzeugen: Die vier Teilregionen, vor Jahren noch als „strukturschwach“ bezeichnet und in jeder möglichen Statistik auf den hinteren Rängen, hat sich als zukunftsstarke Modellregion herausgestellt und präsentiert sich heute selbstbewusst und stolz.

Quelle: Der obige Text „Zukunftsvision: Das Elbe Valley 2028" wurde aufbauend auf der Vision aus der Potenzialanalyse im Themenfeld Neues Wohnen „Wünschenswerte Wohnzukünfte“ von subsolar+ (Hebert et al 2021) weiterentwickelt und ergänzt. Die Passage „Neues Wohnen“ ist ein gekürzter Auszug aus der Potenzialanalyse.

1 – Co-kreative Entwicklungsagentur

Die „Co-kreative Entwicklungsagentur“ ist das Herzstück, der Think- und Do-Tank, des WIR!-Bündnisses Elbe Valley. Sie besteht aus den vier

zentralen Organisationen, die das Bündnis aufgebaut haben und die gemeinsam innovative, co-kreative und grenzübergreifende Formen von Regionalentwicklung und neue Strategien für zukunftsfähigen

Strukturwandel entwickeln und umsetzen. Jährlich findet auch das Elbe Valley Festival für co-kreative Regionalentwicklung statt, bei dem sich Akteur*innen treffen, weiter vernetzen, neue Ideen für Strukturinnovationen im Elbe Valley entwickeln und Leuchtturmprojekte von ihren Erfahrungen berichten.

#aus4wirdWIR #strukturwandelneudenken #cocreateregions #resilienteregion #vierländereck

2 – Hochschulnetzwerk für praxisorientierte Forschung und Lehre

Das Elbe Valley ist auch bekannt als „Region als Campus“. Durch das länderübergreifende Hochschulnetzwerk laufen hier vielfältige Aktivitäten der praxisorientierten Forschung und Lehre als Innovationsmotor für das Elbe Valley zusammen. Das Alleinstellungsmerkmal: Hier kommen die Forschungsfragen und -projekte aus der Region und werden gemeinsam mit Praxispartner*innen entwickelt. Wissenstransfer zwischen Region und Hochschule, Praxis und Forschung sowie zwischen unterschiedlichen Fachrichtungen wird hier gelebt. Innovative Formate bringen heute hunderte Studierende in die Region. Durch temporäres Wohnen in Tiny Houses und Leerstandsaktivierung an unterschiedlichen Orten, ist die Region zu einer Art „offenem Campus“ geworden, auf dem nachhaltige Lösungen für regionale Themen entwickelt werden.

#forschungundpraxis #costudying #rurasmus #leerstandsaktivierung #kreativcampuselbevalley

3 – Reallabor für gemeinwohlorientierte Finanzierungsmodelle

In einem großangelegten Forschungsprojekt wurden gemeinwohlorientierte Finanzierungsmodelle für die Bedarfe der Region und ihrer Bewohner*innen in den Themenschwerpunkten Arbeit, Mobilität und Wohnen erforscht, erprobt und etabliert. Hieraus resultierte der heute erfolgreich umgesetzte Elbe Valley Regionalfonds, der vor allem zur Finanzierung gemeinschaftlicher Wohnprojekte eingesetzt wird. Der Elbe Valley Gründerfonds unterstützt Gründer*innen, um in der Region durchzustarten. Auch das Crowdfunding-System auf der Elbe Valley Plattform wurde gemeinsam mit den Nutzer*innen entwickelt. So wird heute im Elbe Valley eine gemeinwohlorientierte zukunftsfähige Entwicklung gezielt auch finanziell unterstützt.

#funding #resilienteregion #selbstwirksamkeit

4 – Elbe Valley Plattform

Die Elbe Valley Plattform bietet ein digitales Netzwerk für Erfahrungs- und Wissenstransfer innerhalb der räumlich sehr großen Elbe Valley Region. Projektinitiativen und Interessierte sowie Forschung und Praxis haben hier die Möglichkeit, sich auch digital zu vernetzen, Wissen auszutauschen oder Kooperationspartner*innen für Projekte zu finden. Die Plattform fördert zum einen die Möglichkeit zur Beteiligung und die stärkere Identifikation mit der Projektregion. Zum anderen trägt sie dazu bei, dass die Region Elbe Valley als gelebtes Reallabor, als „Region als Campus“, auch nach außen sichtbar wird. Über die Plattform ist so zwischen 2022 und 2028 eine große Community rund um die zukunftsweisenden Projekte des Elbe Valley entstanden. Durch die einfache Möglichkeit der Vernetzung und des Crowdfundings wurden so nicht nur Vorhaben der WIR!-Förderung, sondern eine Vielzahl an weiteren Ideen ermöglicht und unterstützt, die den zukunftsfähigen Strukturwandel der Region aktiv gestalten.

#digitalevernetzung #cocreation #crowdfunding #regionalmarketing

5 – Bürgergenossenschaft „Gut gemeinsam leben im Elbe Valley“

Gemeinschaftliches Wohnen im Alter und über mehrere Generationen hinweg, ökologische und bedarfsorientierte Mobilitätslösungen, innovative

Pflege- und Betreuungsdienstleistungen und vieles mehr – all das bringt die Genossenschaft „Gut gemeinsam leben im Elbe Valley“ voran. Hier wird ländliche Daseinsvorsorge selbst gemacht. Die Bürgergenossenschaft steht für nachhaltiges und gemeinwohlorientiertes Wirtschaften und bietet in allen vier Teilregionen ein wirtschaftlich tragfähiges Angebot an sinnstiftender Arbeit, vielfältigen Wohnformen und neuen Wegen in der Mobilität. Seit 2023 betreibt die Genossenschaft zum Beispiel ein System aus „Kümmernden“ und „Dorfschwestern“, setzt Bürgerbusse und Dorfautos ein, ein altes Kasernengelände wird als generationsübergreifendes Wohnprojekt umgenutzt und gut zwanzig Höfe bieten Betreuung im Sinne des GreenCare Konzeptes an.

#gemeinsamstatteinsam #genossenschaft #landlebenselbstgemacht

6 – Gründer*innen-Netzwerk für zukunftsfähiges und kreatives Unternehmertum

Das Gründer*innen-Netzwerk bietet im gesamten Elbe Valley Beratungsangebote und Gründungsförderung sowie Qualifizierungsprogramme für zukunftsfähige Unternehmensentwicklung. Dabei richtet sich das Zentrum insbesondere auf die Förderung von zukünftigen weiblichen Fach- und Führungskräften sowie die Implementierung der Gemeinwohl-Ökonomie als Gestaltungselement einer lebenswerten, nachhaltigen, resilienten und sinnstiftenden Arbeits- und Lebenswelt im Elbe Valley. Ein wichtiger Bestandteil ist zudem das Netzwerk für die Kultur- & Kreativwirtschaft in der Region, das Strukturen für die

Kulturentwicklung aufbaut und die regionale Wertschöpfung der Branche fördert. Durch die Arbeit mit Initiativen, Kulturschaffenden und engagierten

Bürger*innen, die sich für das Gemeinwohl und lokale Ökonomien einsetzen, werden gemeinsam Geschäftsmodelle für einen zukunftsfähigen Strukturwandel entwickelt.

#newwork #changemaker #thefutureisfemale #gemeinwohlökonomie

7 – CoLiving Lab

Das Co-Living Lab ist ein Reallabor für Forschungs- und Praxisprojekte zur Förderung von gemeinschaftlichen Wohn- und Arbeitsorten – sogenannten „Zukunftsorten“. Hier werden zum einen die Bedürfnisse von Nutzer*innen aber auch die Effekte von Co-Living und Co-Working für den zukunftsfähigen Strukturwandel praxisorientiert erforscht. In der Tradition des „Summer of Pioneers 2019“ in Wittenberge werden in der gesamten Region innovative temporäre Formate für Co-Working und Co-Living umgesetzt, die in den letzten Jahren den Zuzug in die Region steigern konnten. Auch die Weiterentwicklung der altmärkischen Plattform „Luxus der Leere“ und die analoge sowie digitale Vernetzung und Beratung von Projektinteressierten und Eigentümer*innen hat zur weiteren Aktivierung von „Zukunftsorten“ geführt. Dank dieser idealen Bedingungen kann sich das Elbe Valley heute die

Region mit den meisten „Zukunftsorten“ in ganz Deutschland nennen.

#coliving #coworking #zukunftsorte #luxusderleere #leerstandsaktivierung

8 – Innovationslabor und Netzwerk für nachhaltiges Bauen

Um den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten sowie Innovationen für nachhaltiges, regionales Bauen zu fördern, wurde 2024 das Innovationslabor und Netzwerk für nachhaltiges Bauen initiiert. Hier fließen Forschung und Praxis mit Fokus auf regionale Naturwerkstoffe zusammen: beispielsweise bei der Entwicklung und Implementierung eines doppelten Kreislaufmodells, von innovativen Baumodulen durch Laser-Cutting und Verbundwerkstoff-Technologie sowie 3D-Druck mit Naturwerkstoffen oder bei der Weiterentwicklung regionaler Lehmbautechniken. Praktisch experimentiert wird auch beim Bau eines Earth Ships mit recycelten und natürlichen Materialien. Die „Hall of X-Change“, ein Maker Space mit offenem Werkstattangebot, bietet außerdem einen niedrigschwelligen und kostengünstigen Zugang zu professionellen Maschinen. Das Hall-of X-Change Team aus Handwerksmeister*innen, Holztechniker*innen und Designer*innen unterstützt und berät Interessierte.

#nachhaltigesbauen #regionalebaustoffe #offenewerkstatt

9 – Zukunftslabor „Mobiles Elbe Valley“

Das Zukunftslabor „Mobiles Elbe Valley“ bietet eine Plattform für den Dialog mit Bürger*innen, Kommunen und Unternehmen in der Region sowie mit überregionalen Forschungseinrichtungen, um gemeinsam nachhaltige und resiliente Mobilitätsprojekte im Elbe Valley auf den Weg zu bringen. In einer Zukunftskonferenz wurde zusammen mit Nutzer*innen und regionalen Mobilitätsanbieter*innen das Zielbild einer resilienten und nachhaltigen Mobilität im Elbe Valley entworfen. Dieses Zielbild wird nun Stück für Stück umgesetzt, denn Lösungsansätze werden im Zukunftslabor nicht nur entwickelt, sondern auch erprobt und umgesetzt. Im Zuge dessen wurde beispielsweise der ÖPNV als Kombilösung aus Personentransport und regionalem Lieferversand getestet und auch das temporäre Leihangebot von E-Rollern war ein solcher Erfolg, dass es mittlerweile etabliert wurde.

#ländlichemobilität #mobilitätslabor #partizipation

10 – Ländliche Mobilitätsnetze der Zukunft

In der Vergangenheit war die Frage, wie komme ich von A nach B, leicht zu beantworten: mit dem Auto. Heute, 2028, ist die Frage ebenfalls einfach zu beantworten und die Lösung zudem deutlich umweltfreundlicher: mit einem Blick in das Mobilitätsinformationssystem! Entweder leihe ich ein E-Bike, ich buche einen Rufbus oder ich werde in dreißig Minuten per Ridesharing von jemandem mitgenommen, der in die gleiche Richtung fährt. Die neue Vielfalt der Auswahlmöglichkeiten steigert die Lebensqualität im gesamten Elbe Valley.

#ondemand #gemeinsammobil #ridesharing #intermodal

11 – Mobilitätswende im Dorf

Mit der Vision eines autofreien Dorfes wurde 2022 im

Pilotprojekt „Integrierte Mobilität im Dorf“ ein dörfliches Mobilitätssystem entwickelt. Um gemeinsam den Mobilitätswandel anzustoßen und die individuelle Abhängigkeit vom Auto zu reduzieren, wurden mehrere Bausteine, wie das private Carsharing in der Nachbarschaft oder die geteilte Nutzung von E-Lastenfahrrädern und E-Bikes integriert. Das erklärte Ziel im Elbe Valley ist, Mobilität möglichst klimaschonend zu ermöglichen. Deshalb plant die Energiegenossenschaft in Gründung „Energiemarktplatz Elbe Valley“ unter anderem, in den nächsten Jahren sowohl Speicher- als auch Lade-Infrastrukturen für regionalen Strom und Wasserstoff aus erneuerbaren Energien auszubauen.

#ländlichemobilitätswende #erneuerbareenergie #sharingiscaring

12 – Neue Wege für Erlebnisräume in Natur und Kultur

Das Elbe Valley ist nicht nur bekannt als Vorreiterregion in Sachen zukunftsfähiges und attraktives Landleben, es besticht auch durch landschaftliche und kulturelle touristische Besonderheiten.

Deshalb wurde der identitätsstiftende Vier-Länder-Grenzradweg (VLG) des Elbe Valley am Grünen Band um weitere Attraktionen und spezielle Fahrrad-Events bereichert. Neben dem Elbe Valley Festival finden außerdem zahlreiche kulturelle Großveranstaltungen, wie die Kulturelle Landpartie, Kunst offen oder Wagen und Winnen in der Region statt. Seit 2024 ist das Elbe Valley auch bekannt dafür, dass man diese Veranstaltungen konsequent klimaschonend besuchen kann. Hierfür wurden zahlreiche kreative Lösungen entwickelt. Beliebt sind zum Beispiel die Reparatur-Cafés auf den Großveranstaltungen, bei denen man eigene Fahrräder zu E-Bikes aufrüsten kann.

#fahrradkultur #kulturohnegrenzen #grünesband

13 – Tiny Living Innovationscampus

Der Innovationscampus im Elbe Valley zieht seit 2024 junge Studierende und Gründer*innen in die Region. Dies ist ein echter Campus für Macher*innen:

Hier steht die Förderung von jungen Gründer*innen, Start-Ups und zivilgesellschaftlichen Initiativen, die den zukunftsfähigen Strukturwandel der Region mitgestalten, im Vordergrund. Außerdem findet ein einzigartiges Konzept Anwendung: „Bauen und Bilden – Innovationsmotor Tiny House Bau“. Dieses steht für die Verbindung von Co-Working und temporärem Wohnen in Tiny Houses unter Einbeziehung regionaler Handwerksfirmen, die überbetriebliche Ausbildungen im Bau von Tiny Houses anbieten. Die Tiny Houses werden danach zum mobilen Campus der Region. Studierende unterschiedlichster Hochschulen, aber auch Schülerinnen und Schüler eignen sich so handwerkliche Fähigkeiten an und lernen die Region als Lebens- und Arbeitsort kennen. Auch Pendler*innen nutzen aufgrund der inspirierenden Atmosphäre gerne den Co-Working Space des Innovationscampus.

#tinyliving #kreativcampuselbevalley #coworking

14 – Innovationslabor und Inkubator für Gründung, neue Produkte und Geschäftsmodelle in der ökologischen Landwirtschaft

Hier dreht sich alles um Innovationen für Gründung, Nachfolgemanagement, neue Produkte und Geschäftsmodelle in der ökologischen Landwirtschaft. Durch das Modell der „Incubator Farms“ werden Existenzgründungen und Betriebsnachfolge durch ein Mentor*innen- und Tandem-Programm gefördert. Im „Satio Incubator“ werden Produktinnovationen im Lebensmittelbereich entwickelt – zum Beispiel mit pflanzlichen Proteinen, alten Getreidesorten, probiotischen Lebensmitteln oder natürlichen Süßstoffen. Zudem werden nachhaltige landwirtschaftliche Anbaumethoden wie Agrophotovoltaik und Agroforstsysteme erforscht und weiterentwickelt. Auch Produkte aus regionaler Wolle sind immer gefragter, weshalb eine eigene Wollwäsche in der Region aufgebaut wurde. Im Bereich der Landschaftsarchitektur haben sich Gärtner*innen auf die Entwicklung nachhaltiger Mischpflanzungen für den öffentlichen Raum spezialisiert.

#gründung #neuelandwirtschaft #regionaleprodukte

15 – Lernort Agroforst-Allmende

Die Agroforst-Allmende Genossenschaft ist ein gemeinwohlorientierter, ländlicher Bildungs-, Kreativ- und Interaktionsort für Agroforstwirtschaft (Baumfeldwirtschaft) und bio-intensiven Gemüseanbau. Das Projekt ist Schulungsort für eine klimaresiliente, zukunftsfähige Neuausrichtung der Landwirtschaft und stellt einen ganzheitlich prägenden Ort zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) dar. Die Agroforst-Allmende bietet zudem als sozial-innovativer Leuchtturm für die Region ganzjährig gesunde Lebensmittel durch Direktvermarktung. Gleichzeitig werden neue Transportmöglichkeiten für Nahlogistik mittels digital-gestützter post-fossiler Vertriebswege erprobt. Unter dem Motto „Zukunftpflanzen“ kümmert sich eine Gruppe außerdem um die Neuanlage, Vitalisierung und Pflege von Streuobstwiesen, Obstbaumalleen und ökologisch wertvollen Flächen in der Region.

#bildungfürnachhaltigeentwicklung #agroforst #allmende #zukunftpflanzen

16 – Innovationslabor für Gemeingütermanagement

Hier werden Lösungen für zukunftsfähige Landnutzung und Gemeingütermanagement gemeinsam entwickelt und erforscht. In Zeiten von Klimawandel und globaler Erwärmung werden im Elbe Valley neue Konzepte für das Oberflächenwassermanagement der Elbe erarbeitet, das seit Jahrhunderten darauf ausgelegt war, die Landschaft trocken zu legen. Heute wird eine nachhaltige, naturverträgliche Wasserversorgung der Kulturlandschaft angestrebt. Auch eine nachhaltige Grünlandnutzung entlang des verbindenden und identitätsstiftenden Grünen Bandes zum Erhalt und zur Rückholung von Biodiversität spielt eine wichtige Rolle. Hierfür sieht man heute immer mehr Beweidung mit Wasserbüffeln oder Wanderschäfereien. Auch Schulungen und Qualifizierungsprogramme in naturschutzgerechter Landnutzung werden angeboten. Das mobile „ExCo-Lab – Lab for Externalities and Commons“ beschäftigt sich – in Zusammenarbeit mit Bürger*innen (Citizen Science) – mit der Wirkungsweise externer Effekte sowie der gesellschaftlichen Bedeutung von Gemeingütern. Beispiele sind die Quantifizierung externer Effekte von Schweinemastbetrieben oder die Einpreisung der positiven externen Effekte des ÖPNV.

#gemeingüter #commons #grünesband #elbe #citizenscience

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